Very british - Zwischen Klischees und Realität
Was ist so untrennbar mit der Lebensart in Großbritannien verbunden wie der Fünfuhrtee, stündlich wechselndes Wetter, Linksverkehr und - sehr zum Leidwesen von Festlandtouristen - nach Heiß- und Kaltwasser getrennte Wasserhähne?
Der eklektische Umgang mit Architektur und einhergehenden Baustilen.
Das Essiggurkerl im Schmelztiegel
Bewegt man sich durch London, einen von Europas Melting Pots, wird schnell klar, wodurch sich Großbritanniens Stadtlandschaften auszeichnen: Die gelungene Verbindung aus Neu und Alt in der Architektur. Ruft man sich die typische Postkartenansicht der Londoner City mit Big Ben, Westminster Abbey und St. Paul’s Cathedral ins Gedächtnis, tauchen sicherlich auch moderne Landmarken wie das London Eye und 30 St Mary Axe - auch bekannt als „The Gherkin“ (zu deutsch „das Essiggurkerl) vor dem geistigen Auge auf.
Der Verbund aus Alt und Neu ist als optisches Markenzeichen aus dem Stadtbild nicht wegzudenken.
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Britische Bauwerke mit Know-how made in Austria
Auch in der Wohnhausarchitektur ist diese Dualität vorherrschend, wie Experte Andreas Simmer, Managing Direktor Internorm UK Ltd., zu berichten weiß:
„Briten legen viel Wert auf Design und Aussehen der Produkte und oftmals weniger auf die Performance. Auf U-Werte oder Dezibelrating wurde bis dato wenig Wert gelegt.“
Veranschaulicht wird dieser Fakt durch das britische Kuriosum, dass in qualitativ hochwertige High-End-Fenster oft nachträglich sogenannte „Trickle Vents“ (zusätzliche Lüftungen) eingebaut werden. Andreas Simmer präzisiert: „Da im United Kingdom Dreh-Kipp-Fenster nicht, wie in Mitteleuropa, die Norm sind, werden bei teuren Holz-Alu-Fenstern oftmals sichtbare, wenig hochwertige Lüftungen aus Kunststoff am Rahmen nachträglich eingebaut.“
Eine optisch weitaus gelungenere Integration von moderner Bauart in einen Altbestand ist die imposante Fassade des World Conservation and Exhibition Centers an der Flanke des British Museums. Klassizistische Architektur aus der Mitte des 19. Jahrhunderts verbindet sich hier mit dem kontemporären Know-How des österreichischen Fassadenbauers GIG.
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Real life Hogwarts?
Auch außerhalb der Hauptstadt hat Großbritannien in Sachen Architektur viel zu bieten. Bewegt man sich beispielsweise durch Städte wie Bath (Teil des UNESCO Weltkulturerbes), wird schnell klar, worin die Inspiration für Hogwarts bestanden haben mag: Die Bath Abbey mit ihren filigranen Zinnen und Türmen.
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Als von den Römern gegründete Kurstadt zeichnet sich Bath ebenso durch seine „typisch britischen“ Backstein-Häuserreihen aus.
Eine weitere Eigenheit in britischen Stadtbildern sind auch sogenannte Blindfenster: Bauliche Relikte aus der Zeit der Fenstersteuer. Zur Aufbesserung der Staatskasse hatten Hausbesitzer im UK von 1696 bis 1851 eine verpflichtende Abgabe pro Fenster zu bezahlen. Um den Fiskus zu umgehen, begannen findige Hauseigentümer kurzerhand, Fenster ihren Hausfassaden zuzumauern. So blieben die Fensternischen zwar erhalten, aber man ersparte sich die Fenstersteuer.
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Damals wie heute: Licht als Luxus und das Fenster als wesentlicher Faktor für die Lebensqualität.
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Der moderne Fenstermarkt in Großbritannien
Auch im modernen Endverbrauchermarkt setzt sich dieser Luxusgedanke durch. Andreas Simmer erläutert: „Im hochwertigen Premiumsegment in dem Internorm in Großbritannien vertreten ist, spielen Qualität und Performance gleichermaßen bei Endkunden sowie Architekten (Link zu „Moderne Architektur verlangt moderne Fenster“) eine entscheidende Rolle. Jedoch tendieren auch Premiumkunden dazu, sich vor allem auf ansprechende Optik und nicht auf die Funktionalität hin beraten zu lassen. Bei Internorm können wir beides bieten, denn wir arbeiten stark mit dem Komfortfaktor, bei dem eine moderne Performance ansprechender Optik in nichts nachsteht.“
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Eine Antwort bleibt uns jedoch sogar der Experte schuldig: Was es denn nun mit diesen temperaturgetrennten Wasserhähnen auf sich hat.
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