Immer mehr Häuslbauer entscheiden sich bewusst für den Bau eines Minihauses: Doch was macht das Wohnen auf kleinstem Raum so attraktiv und warum sind sie gerade jetzt so populär?
Was sind Tiny Houses?
Eine wortwörtliche Übersetzung gibt es nicht – im deutschsprachigen Raum wird er jedoch mit dem Begriff „winzige Häuser“ gleichgesetzt. Es handelt sich also um Wohnen auf kleinstem Raum, egal ob im Baumhaus, auf Rädern oder mitten in der Wüste. Natürlich ist das Leben auf rund 15 Quadratmetern nicht für jeden das Richtige, dennoch erfreuen sich die Minihäuser immer größerer Beliebtheit – Singles aber auch Familien entscheiden sich bewusst dafür zu reduzieren und somit auch auf unnötigen Besitz zu verzichten.
Warum Tiny Houses?
Der größte Vorteil, der sich bei Tiny Houses bietet, ist sicherlich der Kostenaspekt. Schließlich bedeutet weniger Wohnfläche auch weniger Kosten. In Zeiten von horrenden Mietpreisen und einem teilweise unüberschaubaren Wohnungsmarkt gewinnen finanzielle Freiheit und persönliche Unabhängigkeit immer mehr an Bedeutung. Viele „Tinyhouser“, legen auch Wert auf die Reduktion auf das Wesentlichste. So leisten sie ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ökologie. Auch der sich ständig im Wandel befindende Familienstand trägt zum Boom dieser Häuser bei. Mit der steigenden Anzahl an Alleinstehenden, Alleinerziehenden oder Paaren ohne Kindern ändern sich auch die (Wohn-)Bedürfnisse. Die Wichtigkeit eines Einfamilienhauses mit 100 qm oder mehr nimmt ab, währenddessen der Fokus auf individuell zugeschnittenem Wohnen liegt. Ein weiterer Zusatzvorteil: Weniger Raum erfordert weniger Hausarbeit ;)
Wie lebt es sich in Minihäusern?
Die meisten „Tinyhouser“ entscheiden sich bewusst für ein Leben im Einklang mit der Natur. Viele von ihnen kommen aus stressigen Jobs, aus denen sie aussteigen wollen. Für andere spielt neben der Entschleunigung auch der ökologische Aspekt eine wichtige Rolle: Frisches Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten, Eier vom Bauernhof nebenan und ein bewussterer Umgang mit Ressourcen stellt für viele einen Anreiz dar. Nicht zu vergessen der Freiheitsgewinn, der durch das mobile Heim entsteht. Aufgrund der geringen Fläche der Häuser fallen weniger Kosten an. Mit diesem übrig gebliebenen Geld erfüllen sich viele Wünsche, die sie bis dato nie verwirklicht haben Immer mehr Personen fällen bewusst die Entscheidung, diesen Minimalismus zu leben und sich auf das Wesentlichste zu beschränken. Der bewusste Ressourcenumgang, die Umstellung des Lebensstils sowie der Verzicht auf Luxus werden gerne in Kauf genommen – für mehr Freiheit und Lebensgefühl.
Energieverbrauch
Die Wärmedämmung der meisten Mikrohäuser besteht aus Holz, Stroh, Kork oder Lehm, was wesentlich besser dämmt als Beton, Ziegel oder Kalksandstein bei üblichen Einfamilienhäuser. Auf den ersten Blick ergibt sich jedoch ein Eindruck schlechterer Energieeffizienz, da Wärme über die Außenfläche verloren geht. Um die Energiekennzahl zu berechnen, wird die verlorene Wärme auf die Wohnfläche verteilt. Das bedeutet, desto mehr Wohnfläche und möglichst wenig Außenfläche, umso besser die Energiekennzahl. Häuser in Würfelform haben daher den optimalen Energieverbrauch. Betrachtet man den absoluten Energieverbrauch der Minihäuser, so ist dieser aber deutlich geringer als bei „Normalbauten“. Gerechnet wird hier mit dem Wert Herstellungsaufwand (HEA), der beim Bau eines Tiny Houses erheblich niedriger ist als beim Bau moderner Wohnfläche. Durch die eingesparte Energie, die im Vergleich zum Bau eines Einfamilienhauses entsteht, lässt sich im „Mikrohome“ ein gesamtes Jahr heizen. Strom generieren die mobilen Winzig-Häuser meist über eigens angebrachte Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach. Geheizt wird normalerweise durch einen Kamin.