Seit vielen Monaten unternehmen wir im I-blog Reisen in die Welt der Fenster. Die USA standen zuletzt am Tourenplan oder auch Portugal. So kurz wie diesmal war der Weg aber noch nie, führt er uns doch nach Ungarn. Viele haben Budapest und den Plattensee als Reiseziele entdeckt. Manche Deutsche, Schweizer und vor allem Österreicher gönnen sich auch ein Wochenendhäuschen im Westen des Landes. Doch nur wenige kenne die spannende Geschichte Ungarns und die architektonischen Einflüsse, die auch den Fensterbau geprägt haben.
Die Magyaren waren ursprünglich ein kriegerisches Reitervolk, das sich Ende des 9. Jahrhunderts in der pannonischen Tiefebene ansiedelte. Woher sie stammen, ist bis heute umstritten – aufgrund der Sprachverwandtschaft mit dem Finnischen und Estnischen werden ihre Ursprünge östlich des Uralgebirges vermutet. Weitere Ausdehnungsversuche nach Westen wurden zurückgeschlagen, sodass Stephan I. im Jahr 1000 das Königreich Ungarn proklamiert und sein Land in den darauffolgenden Jahrzehnten christianisiert hat.
Von hier an hätten die Ungarn eigentlich in Ruhe und Frieden leben können, hätte es nicht die mongolische Eroberung im 13. Jahrhundert gegeben … und die türkische im 16. Jahrhundert … und die österreichische nach der Zurückschlagung der Osmanen. Letztlich waren die Habsburger gekommen, um zu bleiben: Von 1687 bis 1918 bildeten sie und die Magyaren einen Staat, ein gleichberechtigter Teil der Donaumonarchie wurde Ungarn aber erst 1867.
EINE KURZE ARCHITEKTURGESCHICHTE
Gewissermassen begann erst hier die ungarische Architekturgeschichte. Denn durch die Umwandlung von Österreich in Österreich-Ungarn florierten im östlichen Teil des Vielvölkerstaates Gesellschaft und Wirtschaft. Oder, wie es ein Stadtführer im Gespräch mit der deutschen Tageszeitung WELT ausdrückte: „Halb Budapest wurde im 19. Jahrhundert in nur drei Jahrzehnten gebaut.“ Bestimmend war zunächst der Eklektizismus, eine Strömung, die sich unterschiedlicher vergangener Stile bedient hat.
Spannend wurde es, als sich eine ganz eigene Architektur herausbildete: Der ungarische Secessionsstil prägt mit bunten Kacheln und Ziegeln sowie blumigen Keramik-Elementen bis heute das Budapester Stadtbild. Der Bauboom endete mit dem Ersten Weltkrieg und den wirtschaftlich schwierigen Jahren danach, ein kurzes Aufflackern war – siehe unten – in den 1930er-Jahren feststellbar. Nach 1945 wurde Ungarn ein Teil der sowjetischen Hemisphäre, zweckorientierte Plattenbauten prägten nun das Bild. Neue architektonische Glanzlichter entstanden nach der Jahrtausendwende: das Nationaltheater, das nationale Tanztheater, das Haus der ungarischen Musik, der Palast der Künste oder (auf unserem Titelbild) der sogenannte „Wal“.
ALS UNGARN SEINER ZEIT VORAUS WAR
Aufgrund der recht kurzen ungarischen Architekturgeschichte ist es nicht leicht, typisch ungarische Fenster auszumachen. Am ehesten sind sie in den 1930ern auszumachen: Die damals entstandenen Wohnhäuser sind durch mehrere nebeneinander liegende Fenster geprägt, die zusammen Fensterreihen ergaben und für eine ausgezeichnete Lichtdurchflutung sorgten. Es war wohl die Phase, in der die Ungarn ihrer Zeit voraus waren.
Diese Feststellung gilt allerdings nur auf die Millionenmetropole Budapest und andere Grossstädte. In der Puszta, die sich über weite Teile des ländlichen Ungarns erstreckt, scheint die Zeit seit Jahrhunderten stillzustehen. Hier prägen Gehöfte das Bild: teils im Stil amerikanischer Landhäuser, teils sehr rustikal, in jedem Fall aber niedrig und dafür flächenmässig recht grosszügig angelegt. Die Fenster sind in solchen Gebäuden, die bis heute oft als Pferdefarmen dienen, nur Mittel zum Zweck und entsprechend einfach gehalten.
WO ALLROUNDER-QUALITÄTEN GEFRAGT SIND
Anders bei Neubauten, wo auch in Ungarn die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz eine immer grössere Rolle spielen. Damit kommt das Klima ins Spiel: Der Osten des Landes ist zwar etwas wärmer als der deutschsprachige Raum und es fällt weniger Regen, insgesamt besteht aber nur geringe Unterschied. Anders die Puszta, in der ein kontinentales Klima mit sehr heissen Sommermonaten und kalten Wintern vorherrscht. Die Niederschlagsmenge ist, wie in solchen Regionen üblich, gering. Das Fenster muss hier zum Allrounder werden und sowohl bei 35 Grad als auch bei -15 sein Können und vor allem seine Isolierkraft zeigen.
Europas Fenstermarke Nummer Eins ist dafür genau die perfekte Adresse, daher steigt die Zahl der Internorm-Vertriebspartner in Ungarn stetig an. Zwischen Steinamanger ganz im Westen über Budapest bis zur zweitgrössten Stadt Debrecen mitten in der östlichen Tiefebene sind die Fenster aus österreichischer Produktion erhältlich. Davon profitieren sowohl die Ungarn selbst als auch Mitteleuropäer, die sich hier den Traum vom Zweitwohnsitz erfüllen.