Das ist bei Fenstern in kalten Regionen wichtig!
Das skandinavische Landschaftsbild ist geprägt von einer einzigartig idyllischen Landschaft mit Seen, Felsen, Fjorden und Wäldern. So idyllisch die Landschaft ist, so rau zeigt sich der Norden Europas im Winter hinsichtlich seiner klimatischen Bedingungen: Temperaturen weit unter dem Gefrier-Punkt, stürmische Windböen sowie lange Nächte und kaum Sonnenstunden. Welchen Stellenwert die Fenster in kalten Regionen einnehmen, erfahrt ihr in unserem 4. Teil der Serie „Fenster aus aller Welt".
Architektonischer Charme des Nordens
Wer an skandinavische Architektur denkt, sieht Bilder aus den Werken Astrid Lindgrens: Kleine rot bemalte Holzhäuser inmitten einer prachtvollen grünen Landschaft. Die skandinavische Holzarchitektur hat ihren Ursprung im 18. Jahrhundert. Bis heute sind die traditionellen Holzhäuser auch Schwedenhäuser in den nordischen Regionen noch allgegenwärtig. Besonders auffallend: Die mit dem typischen Schweden-Rot, auch Falunrot, versehene Holzfassade. Im Laufe der Zeit erweiterte sich die Farbpalette und so zeigt sich nun inmitten der Landschaft ein buntes Farbenkleid aus blauen, grauen, gelben, grünen oder roten Häusern.
Die skandinavische Stilrichtung vereint Minimalismus, Effizienz und Funktionalität zu einer einzigartigen Kombination. Wer nach prachtvollen Auffälligkeiten sucht, wird in der nordischen Architektur nur schwer fündig werden. Der skandinavische Stil ist einfach und reduziert, dennoch modern und elegant. Im schlichten sowie zeitlosen Design finden sich hauptsächlich natürliche Materialien und Rohstoffe, insbesondere die unterschiedlichsten Holzarten, wieder. Großer Beliebtheit erfreut sich der skandinavische Einrichtungsstil seit jeher auch außerhalb der nordischen Regionen und gilt als trendgebend.
Ursprung der nordischen Fensterarchitektur
Skandinavische Fenster haben ihren Ursprung in der Geschichte Dänemarks. Das traditionelle dänische Fenster, auch Dannebrog-Fenster, zählt zu den echten Sprossenfenstern. Ursprünglich wurde diese Fensterarchitektur durch die dänische Flagge inspiriert. So setzte sich das Fenster aus kleinen, einzelnen Glasscheiben zusammen, die durch feine Holzsprossen miteinander verbunden wurden und von den Bewohnern auch einzeln geöffnet werden konnten. Das traditionelle, dänische Fenster wurde stets aus Kiefernholz in einer Doppelkastenbauweise gefertigt und ließ sich nach außen öffnen. Dies lag dem Gedanken zugrunde, das Zuhause vor den oftmals starken und eisigen Windböen zu schützen, indem sich die Fenster durch den Druck an den Rahmen pressen konnten. Durch diesen besonderen Öffnungsmechanismus und die wärmedämmenden Eigenschaften des verwendeten Kiefernholzes, konnte der Wärmeverlust möglichst geringgehalten werden. Das dänische Original hatte zudem verspielte, aber trotzdem robuste Scharniere, was den nordischen Charme der Fenster vervollständigte.
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Symbiose aus Funktion und Tradition
Die Fenster Skandinaviens sind robust, funktionell und effizient. Man könnte sagen diese Fenster sind wahre Alleskönner. Denn vor dem Hintergrund der frostigen Klimaverhältnisse müssen die Fenster das Zuhause schützen und aufgrund der schwankenden Lichtverhältnisse auch für eine maximale Nutzung der natürlichen Sonnenstrahlen sorgen. Bis heute setzt sich die traditionelle Architektur mit dem Öffnungsmechanismus nach außen durch. So wird das Zuhause noch besser vor den rauen Witterungen abgedichtet. In Sachen Design kann das Dannebrog-Fenster mit oder ohne Sprossen geliefert werden, wobei schlanke Fenstersysteme mit einem minimalistischen Aufbau eher präferiert werden.
Um die Fenster noch wetterbeständiger zu machen, wurde die traditionelle Fensterarchitektur durch den neusten Stand der Technik bezüglich Wärmedämmung oder Dreifachverglasung erweitert. So passen sich die skandinavischen Fenster durch eine hohe Energieeffizienz den besonderen Anforderungen des Nordens an. Die spezielle Fensterkonstruktionen halten dabei die Kälte draußen und schützen im Sommer vor der Hitze, wodurch die Wohnung in den Sommermonaten nicht gesondert gekühlt werden muss.
Der harte finnische Winter wird durch eine andauernde Dämmerung am Tag verstärkt. So müssen die Finnen im Dezember und Jänner mit lediglich ca. fünf Stunden Tageslicht auskommen. Um das natürliche Sonnenlicht maximal auszunützen, sind in skandinavischen Haushalten große Verglasungen gewünscht.
[caption id="attachment_4557" align="aligncenter" width="1100"] Copyright: Skaala[/caption]
Im Laufe der Zeit passte sich das verwendete Material den Verbraucherwünschen an und so werden die skandinavischen Fenster nun auch häufig aus Kunststoff, Aluminium oder unterschiedlichen Holzarten gefertigt. Trotzdem erfreut sich das Original aus hochwertigem skandinavischem Kiefernholz, aufgrund seiner Härte, Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit, immer noch großer Beliebtheit im Norden. Skandinavische Fenster gibt es heute mit unterschiedlichen Öffnungsmechanismen, von traditionellen Fenstern mit seitlichen Scharnieren, bis hin zu Dreh-Kippfenstern. Insbesondere die Dreh-Kippfenster sind aufgrund ihrer Lüftungsfunktion sehr beliebt: So kann das Dreh-Kippfenster mit einer horizontalen Drehung gänzlich geöffnet oder durch eine vertikale Drehung in Kippstellung gebracht werden.
[caption id="attachment_4559" align="aligncenter" width="1100"] Copyright: Skaala[/caption]
So einzigartig das Land im Norden hinsichtlich seiner landschaftlichen- sowie klimatischen Gegebenheiten ist, so außergewöhnlich zeigt sich auch die Fensterarchitektur. Nordische Fenster faszinieren durch die Kombination aus hocheffizienter Funktionalität sowie natürlicher und gleichermaßen moderner Ästhetik.