Wir waren zu Gast bei ekey, um herauszufinden, ob der Fingerscanner wirklich die bequemste und sicherste Art ist, um eine Tür zu öffnen. Welche Vorteile ein Fingerscan-System bietet, wie es funktioniert und was man beachten muss, wenn man sich ein solches System für das Eigenheim anschaffen muss, beantwortet der ekey-Experte Reinhold Kaiser im Interview.
Was kann so ein Fingerscanner?
Fingerprint hat nicht nur beim Smartphone oder Tablet seinen Siegeszug angetreten, sondern auch bei der Zutrittskontrolle für Eigenheime. Mittlerweile lassen sich mittels Fingerscanner nicht nur Haustüren öffnen. Mann kann auch Garagentore bedienen oder die Alarmanlage aktivieren. Jeder Finger ist einzigartig und daher kann man auch für jeden Finger andere Aktionen speichern, die er ausführen soll. Ich kann also beispielsweise den Zeigefinger verwenden, um die Haustüre zu öffnen oder den Mittelfinger, um das Garagentor zu steuern. Man kann bis zu 99 unterschiedliche Fingerprints speichern und das System einfach via App steuern. Es gibt auch Erweiterungen, um beispielsweise Zutrittsberechtigungen zu vergeben oder Zeitfenster einzustellen, in denen bestimmte Personen, wie Reinigungskräfte oder Hundesitter, das Haus betreten dürfen.
Welche Vorteile bietet ein Fingerscanner im Vergleich zum „normalen“ Schlüssel?
Ganz einfach beschrieben, bietet das System Freiheit, Komfort und Sicherheit. Denkt an einen Sommertag, an dem ihr joggen gehen möchtet. Man ist leicht gekleidet und hat keine Möglichkeit einen Schlüssel einzustecken. Braucht man auch nicht! Den Finger hat man immer dabei.
Mit einem Fingerscanner braucht man sich keine Gedanken mehr über einen Schlüssel für den Zutritt zum Haus zu machen. Auch Kinder sitzen nie wieder vor verschlossenen Türen, weil sie ihre Schlüssel vergessen oder sich ausgesperrt haben. Ist es euch schon mal passiert, dass ihr euren Schlüssel gesucht oder verloren habt? Auch das gehört mit einem Fingerprint-System der Vergangenheit an. Zudem lassen sich mittlerweile auch Hebe-Schiebetüren mittels Fingerprintsystem steuern und öffnen beim Ziehen des Fingers über den Sensor vollautomatisch. Dies ist beim Comfort Drive von Internorm schon möglich.
Welche Technik steckt hinter dem Fingerprint-System?
Grundsätzlich funktioniert das System sehr einfach und bietet dabei maximale Sicherheit. Durch einen Sensor werden elektronische Wellen ausgesendet, die den Finger abtasten. Hier wird nicht nur die Oberfläche des Fingers abgescannt, die sogenannte tote Hautschicht, sondern vor allem die tieferen, „lebenden“ Schichten. Es wird ein Fingerbild aus sieben unterschiedlichen Merkmalen, wie Linienendungen, Gabelungen, Poren, etc. erstellt und die Vermesungsdaten dann gespeichert. Bei jedem Scan werden die Bilder verglichen . Durch die Lebenderkennung ist es nicht möglich, den Fingerscanner mit einem hinterlassenen Abdruck oder Foto zu überlisten. Es ist also nicht, wie in so manch einem Hollywood-Film gezeigt, möglich, sich durch das Scannen des Abdruckes eines abgetrennten Fingers, Zugang zu einem Gebäude zu verschaffen.
Dass bei ekey-Fingerscannern, eine unberechtigte Person Zutritt erhält, ist theoretisch möglich, aber höchst unwahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit, mit einem Tipp einen Lotto-Sechser (6 aus 45) zu erzielen, liegt mit 1 : 8.145.000 schon deutlich höher, als dass eine unberechtigte Person Zutritt erhält.
Wie sicher ist ein Fingerscanner-System?
Eine Fingerscanner ist das sicherste System, welches man in einem Haus verbauen kann, um es vor unerwünschten Eindringlingen zu schützen. Ekey-Fingerscanner sind rund 1.000-mal sicherer als ein vierstelliger Code.
Wie viel Platz muss ich beim Bauvorhaben für ein Fingerprint-System einrechnen?
Grundsätzlich brauche ich keinen zusätzlichen Platz für den Scanner einzuplanen. Das System lässt sich einfach in den Türgriff oder im Türblatt integrieren. Sollte man das System neben der Haustüre montieren wollen, gibt es die Möglichkeit dieses in eine geplante Sprech- oder Schalteranlage zu installieren oder mit einem Aufputz- oder Schalterrahmen aufzuschrauben. Auch bei einer Renovierung bzw. Sanierung bietet es sich an, den Fingersensor in der Tür integriert zu wählen, da man keine zusätzlichen Arbeiten an der Gebäudestruktur vornehmen muss.
Gibt es außer des Fingers noch weitere Möglichkeiten, um Türen zu öffnen?
Den Fingerscanner kann man ebenso via App steuern. Zusätzlich bieten wir die Möglichkeit, Türen über das Fingerscanner-System via Chip oder Karte zu öffnen. Dies bietet sich vor allem an, wenn man Gäste im Haus hat.
Was passiert bei einem Stromausfall, kann ich dann nicht mehr ins Haus oder öffnet die Tür automatisch?
Natürlich kann man auch dann noch ins Haus. Dafür gibt es zwei Optionen. Einerseits bieten wir für unsere Zutrittslösungen eine USV – eine unterbrechungsfreie Stromversorgung – an. Diese hält Fingerscanner, Steuereinheit und Motorschloss für mehrere Stunden in Betrieb. Ein Schlüssel kann natürlich immer verwendet werden.
Spannungsausfälle, bei dem eine Tür mit ekey-System von selbst öffnen würde, gibt es nicht. Diesen Öffnungsimpuls kann nur ein berechtigter und „lebender“ Finger auslösen.
Der Fingersensor kann doch auch noch mehr als nur eine Tür öffnen oder?
Hat man ein Smart Home-System kann man über den Fingersensor auch noch andere Vorgänge steuern, als nur die Kontrolle über den Zutritt via Tür oder Tor. So wird es möglich die Alarmanlage zu bedienen, die Rollläden oder Jalousien rauf- oder runterfahren zu lassen, die Lichtstimmung in den Räumen anzupassen und auch das Audiosystem oder die Heizung zu steuern. Mit der passenden ekey-Schnittstelle kann man mit dem Finger ganz individuell gespeicherte Aktionen über die Gebäudesteuerung auslösen.
Kann man ein solches Zutrittssystem auch nachrüsten?
Seit kurzem gibt es das System ekey uno. Dieser Scanner funktioniert batteriebetrieben (wiederaufladbarer Akku) und man kann ihn ganz einfach mit der praktischen Montagplatte aufkleben oder an die Wand schrauben. An der Türinnenseite wird ein Smart Lock auf den Zylinder aufgesetzt. Legt eine berechtigte Person den Finger auf, schickt der Fingerscanner ein verschlüsseltes Signal. Das Smart Lock dreht dadurch den Schlüssel im Zylinder und öffnet die Tür. Durch dieses Nachrüstsystem kann man alle Vorteile eines Fingerscan-Systems genießen.
Wie komme ich als Kunde nun zu so einem System für mein Haus?
Am besten informiert man sich gleich beim Türhersteller über die Möglichkeiten, das System in der Wunschhaustüre zu integrieren. In vielen Schauräumen von Internorm kann man Fingerprint-Systeme ansehen und ausprobieren. Auch von Zuhause aus kann man seine Wunschtür mittels Internorm-Türdesigner gestalten.
Hier noch das ganze Interview:
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